Mittwoch, 1. Oktober 2025

Der Traumkreis

Sie wacht, und der Morgen ist zart und blass,
der Traum rinnt fort wie warmes Glas,
doch in den Augen bleibt ein Schein,
des Engels Bild, halb Tod, halb rein.

Sie schließt die Lider und kehrt zurück,
ein Schritt genügt für Traum und Glück,
der Raum wird weich, die Nacht wird weit,
sie fällt ins Licht der Zärtlichkeit.

Und wieder entflammt die gleiche Spur,
ihr Hoffen zieht leise die Kreise nur,
sie weiß, dass Anfang dem Ende gleicht,
wenn Liebe den Riss mit Atem erreicht.

So ruft sie leise denselben Ton,
er steigt zu ihm wie feiner Mohn,
im Kreis der Träume berührt er sie,
und alles beginnt erneut: „Wir zwei.“

Montag, 29. September 2025

Der Kreis

Ein Schatten verweht, ein Funke erwacht,
ein Flimmern im Nichts, so schwach, so sacht,
aus Asche steigt wieder goldenes Licht,
der Flügel erhebt sich – doch trägt ihn nicht.

Er tastet ins Morgen, alt und neu,
vergisst den Verrat in goldener Treu,
das Herz schlägt wieder, doch schlägt im Traum,
gebunden im ewig geschlossenen Raum.

Da hebt sich fern das Anfangslied,
es löscht Erinnerung, wie Regen die Glut,
der Kreis wird enger, die Zeit wird klein,
es gibt kein Ende, nur immer Sein.

Und während er sinkt in den Ursprung sacht,
beginnt derselbe, der ihn entfacht,
sein erster Glanz wird letzter Stein,
und alles beginnt von neuem: Sein