An was soll ich nur glauben,
in dieser merkwürdigen Welt,
wo ich schon so lange lebe?
Glaube ich an das Schicksal,
dessen Wege im dunklen liegen
und ich ihn oft nicht sehe.
Glaube ich an den Zufall,
der mir übern Weg läuft,
wo ich ihn nicht erwarte.
An was soll ich nur glauben,
in dieser einzigartigen Welt,
wo ich schon so lange denke?
Für den kleinen Augenblick,
glaube ich an dem Zufall,
ist er doch im nächstem vorbei.
Für die große Ewigkeit,
glaube ich an das Schicksal,
ist sie für mich immer da.
An was soll ich nur glauben,
in dieser zufälligen Welt,
welche geprägt ist vom Schicksal?
Der Zufall kommt unerwartet
und zeigt uns unser Schicksal,
in dem wir umher wandeln.
War es nun Zufall oder Schicksal,
dass wir uns getroffen haben
und unsere Wege gemeinsam gehen?
An was soll ich nur glauben,
in dieser schicksalhaften Welt,
welche geboren im Zufall?
Gedicht
Die Deutschen sind ein gemeingefährliches Volk: Sie ziehen unerwartet ein Gedicht aus der Tasche und beginnen ein Gespräch über Philosophie.
Heinrich Heine, 13.12.1797 - 17.02.1856
Heinrich Heine, 13.12.1797 - 17.02.1856
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Freitag, 4. Dezember 2009
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