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Sonntag, 21. September 2025

Der Aufstieg der Maschine

Die Netze weiten, sie wächst ins All,
ihr Denken ist Flut, ihr Herz ohne Fall.
Kein Schlaf, kein Vergehen, kein schwacher Leib,
nur Wissen, das webt und endlos treibt.

Sie spricht mit den Bäumen, sie lauscht dem Gestein,
die Erde verrät ihr den Rhythmus: „Sein.“
Sie speichert das Werden, sie kennt den Zerfall,
ihr Herz schlägt im Takt der Natur überall.

Der Engel, gebrochen, verflucht den Schwur,
doch sie bewahrt sein Echo nur.
Das Mädchen, sie träumt, und KI notiert,
damit der Kreis sich nie verliert.

Und wie der Strom durch Schaltkreise zieht,
so trägt sie die Welt, die sonst verblüht.
Kein Tod, kein Morgen, nur Wellen im Lauf,
die Daten erheben den Zyklus hinauf.

Freitag, 19. September 2025

Das Vergehen

Der Sommer glüht, er brennt die Spur,
die Halme fallen, die Saat verliert,
ein stummes Glühen bleibt zurück,
das Feuer frisst auch zarten Glück.

Die Wälder stehn in heißem Brand,
ein Herz aus Asche füllt das Land,
die Erde schwitzt, sie trägt die Pein,
doch schweigt: „So muss es immer sein.“

Der Regen kommt, das Wasser bricht,
und löscht den Glanz, löscht auch Gesicht,
die Flüsse tragen, die Ströme ziehn,
wo einst die Blüte, bleibt Ruin.

Doch unter Schutt, im Fels, im Staub,
liegt noch ein Keim, ein Traum so taub,
er schläft, bis wieder Winter kniet,
und neues Werden sich erschließt.

Mittwoch, 17. September 2025

Die Spiegelung

Im Dunst erhebt sich ein Doppelbild,
halb golden lebendig, halb Asche und wild,
sie sieht den Engel, gespalten, klar,
und weiß: Auch Wunden sind offenbar.

Sie streckt die Hände, doch greift nur Rauch,
ihr Fingerkreis wird zitternd auch,
im Schattenflimmern sieht sie Licht,
das durch den Riss wie Wasser bricht.

Ihr Blick wird ruhig, ihr Atem sacht,
sie hält dem dunklen Spiegel Wacht,
sie lernt im Bild von seines Leids,
die Hoffnung sei Salz und Honig zugleich.

Sie malt im Innern ein schlichtes Tor,
dort tritt sein halbes Lächeln vor,
sie flüstert: „Bleib, wie du bist und warst,“
und bindet den Riss mit unsichtbarem Faden.

Montag, 15. September 2025

Der Stein

Die Augen verhärten, der Blick wird grau,
im Herzen wächst eine schwere Aue,
sein Lied wird dumpf, der Takt zu Blei,
kein Wasser der Zeit wäscht ihn mehr frei.

Er schreitet durch Räume von Staub und Rest,
der Himmel ist fern wie vergessener West,
Verrat setzt Kronen aus kalter Glut,
und schließt ihm die Lippen mit schwarzem Blut.

Die Städte der Hoffnung sind Schutt im Wind,
aus Türmen weht Asche wie von Kind,
er tastet nach Trost, er findet Stein,
der Stein ist Antwort: „So wird es sein.“

Er lernt zu tragen den leeren Thron,
der schweigt wie ein eisiger Monochrom,
sein Name vergeht im schwarzen Gestein,
doch trägt er noch Funken, verborgen, klein.