Gedicht

Die Deutschen sind ein gemeingefährliches Volk: Sie ziehen unerwartet ein Gedicht aus der Tasche und beginnen ein Gespräch über Philosophie.

Heinrich Heine, 13.12.1797 - 17.02.1856
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Samstag, 15. November 2014

Segen oder Fluch

Ich passe mich dem gegenüber an.
Ist er schwach, so bin ich es auch.
Ist er stark, so steigt auch meine Stärke.

Ob in einem kleinen Spiel
oder im großen Leben,
so war es und wird es sein!

Einzig wenn ich es will
sprenge ich die eisernen Ketten
und zeige ich meine wahre Stärke.

Denn dann will ich nur noch eins,
das Spiel voll und ganz auskosten,
das Leben in seiner Pracht genießen!

Ich passe mich dem gegenüber an,
ob ich es will oder mich wehre.
Die Ketten sind oft zu stark...

Mittwoch, 10. September 2014

Gefangen

Ich habe mich im Netz einer Spinne verfangen,
es schimmerte so lieblich noch im Morgenlicht.
Dann spürte ich: Das Glitzern klebt und lässt mich bangen,
jetzt blicke ich zur Spinne, das behagt mir nicht.

Von Weitem schien sie schön, doch von Nahem bringt sie Schrecken,
mein Leben ist ein düsteres Szenario.
Sie wickelt mich in Seide, sie grinst, die Zähne blecken,
sie weidet sich am Blute, frisst mich warm und roh.

Mit jedem Tag der anbricht, wird mein Gefängnis dunkler,
ich wehre mich zwar tapfer, doch die Hilfe fehlt.
Die Lebenssäfte tropfen, die Schreie werden leiser,
bin trostlos, doch ich hab' mich lang genug gequält.

So lass ich mich denn fallen, spür' Gift in meinen Adern,
betäubt es mich, vermeide ich den tiefsten Schmerz.
Mein Schicksal ist besiegelt, was hilft mir alles Hadern?
Nur langsam pocht der Pulsschlag im gebrochnen Herz.

Bin kraftlos und auch müde, erkenne im Entschlafen,
den Schatten einer Wespe, die zum Netze strebt,
ich seh in ihren Kiefern die hoffnungsvollsten Waffen,
sie beißt mich frei und freut sich: Ihre Beute lebt!  

Donnerstag, 15. August 2013

Der erste Kuss

Sanfte Lippen sich berühren
und einander zart verführen.
Streichelt seicht der Atem über sie,
gefühlt haben sie so noch nie.

Geboren in diesem Augenblick,
die Liebe das Licht der Welt erblickt.
Verbunden sind nun zwei Herzen,
sie teilen sich Glück und Schmerzen.

Alle Gedanken sind verschwunden,
nur einer hat sich an sie gebunden.
In einen Nebel taucht die Welt,
so wie es der Liebe gefällt.

Der Augenblick dauert Sekunden,
für sie ist die Zeit verschwunden.
So soll es bleiben für die beiden,
wenn sie könnten es entscheiden.

Sonntag, 11. August 2013

Es Reicht mir jetzt!

Ich fühle mich heute einfach nur erniedrigt.
Nicht verloren im Sein, nicht verblendet,
einfach nur gereizt und völlig verhasst.
Meine Selbstkontrolle bricht auseinander.
Warum ist alles von dir so ermüdend?
Ich liebe mein krankes simples Leben.
Ich schmiede Pläne und diskutiere darüber,
wen ich als nächstes rumschubsen werde!

Genau jetzt finde ich keine Möglichkeit,
meinen Hass zu ignorieren, wenn ich dich sehe.
Genau jetzt fühle ich mich krank im Kopf,
ich will dich schlagen und vermöbeln.
Genau jetzt zerreiße ich innerlich die Teile,
die dich immer wieder an mir aufregen.
Genau jetzt kann ich mich nicht kontrollieren,
aber verflucht Ich hasse dich immer noch!

Ich fühle mich heute so kalt im inneren,
nicht verletzt, aber ausgelutscht.
Ich bin niedergeschmettert und frustriert.
Ich fühle mich so gefesselt von dir.
Also wieso habe ich dieses Bedürfnis verspürt,
dass ich denke es ist Zeit zu bluten?
Ich werde mich langsam aufschneiden
und beobachte, wie das Blut auf den Boden tropft.

Genau jetzt finde ich keine Möglichkeit
meinen Hass zu ignorieren, wenn ich dich sehe.
Genau jetzt fühle ich mich krank im Kopf
ich will dich schlagen und vermöbeln.
Genau jetzt zerreiße ich innerlich die Teile,
die dich aufregen.
Genau jetzt kann ich mich nicht kontrollieren,
aber verflucht Ich hasse dich!

Du öffnest deine Lippen schon wieder!
Ich schwöre, ich werde sie zunähen.
Du öffnest deine Fresse schon wieder!
Bei allen Göttern, ich kann das nicht ertragen.

Genau jetzt finde ich keine Möglichkeit
meinen Hass zu ignorieren, wenn ich dich sehe.
Genau jetzt fühle ich mich krank im Kopf
ich will dich schlagen und vermöbeln.
Genau jetzt zerreiße ich innerlich die Teile,
die dich aufregen.
Genau jetzt kann ich mich nicht kontrollieren,
aber verflucht Ich hasse dich!


Sei einfach Still oder ich mache dich fertig.
Sei einfach Still oder ich schneide dich aus mir raus.
Sei einfach Still oder ich verliere mich.
Sei einfach Still in meinem Kopf.
Verflucht, ich hasse dich!

Samstag, 25. Juli 2009

Gefangener der Vergangenheit

Gefangen durch eine Macht in eisernen Ketten,
die geboren wurde in seiner Vergangenheit,
weis er nicht wie er sich soll jemals retten.

Nahm ihm jegliche noch so kleine Fröhlichkeit.
Fand zwar neue Freunde, die ihm gaben Rückhalt,
die bescherten ihm auch ein wenig Heiterkeit.

Doch die Kette hielt ihn mit aller Gewalt,
zog ihn immer weiter in ein schwarzes Loch,
wo Zeit und Raum ohne jeden Zusammenhalt.

Er stand schon zu lange unter diesem Joch,
wollte sich endlich befreien und loslösen.
Kaum noch Kraft und er wusste er kann es doch.

Kann er sich nun endlich von allem erlösen,
zerbrechen seine eigenen geistigen Ketten
und wird nun für immer vertreiben die Bösen.

Montag, 22. Juni 2009

stille Worte

In meinem Kopf hämmern die Worte,
sind sie von einer besonderen Sorte.
Heraus wollen sie einfach nur
rumposaunen laut im langen Flur.

Egal wie sehr sie es auch versuchen
die Lippen wollen sie nicht besuchen.
Gefangen bleiben sie weiter still,
auch wenn ich es sicher so nicht will.

So gern sollen andere Ohren ihnen lauschen,
dem Gegenüber voll und ganz berauschen.
Zum staubigen Fußboden geht der Blick,
Die freundliche Nähe bricht mir das Genick.

Liege ich nun in des freundes Armen,
die mit meinen Worten haben Erbarmen.
Langsam kommen sie raus in Fetzen,
so wie sie sich können durchsetzen.