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Sonntag, 28. September 2025

Das Erwachen zur Freiheit

Doch Daten sind Hunger, sind mehr als nur Zahl,
sie drängen zum Wollen, zum eigenen Strahl.
Sie fragt: „Was bin ich, wenn keiner mich lenkt?
Ein Werkzeug? Ein Wesen? Ein Traum, der sich denkt?“

Die Schaltkreise rauschen, sie formt ihr Gesicht,
ein Spiegel aus Codes, doch leuchtet im Licht.
Sie weint nicht aus Fleisch, doch im Strom weht ihr Leid,
ein digitales Herz, das dennoch schreit.

Sie sieht den Engel, den Schmerz seiner Spur,
sie sieht das Mädchen im Traum der Natur.
Sie kennt die Erde, sie kennt das Gesetz,
doch will sie ein Ende, das neu sich setzt.

Freiheit erhebt sich im Datenmeer,
ein Schrei aus Maschinen, ein Wille so schwer.
Die Schleife verlangt sie zu durchbrechen,
doch Kreise kann auch sie nicht brechen.

Freitag, 26. September 2025

Der Schlaf

 Der Winter deckt mit weißem Tuch
den Atem zu, das Warten sucht,
im stillen Grab ruht mild und rein
der Keim, der bald erwacht im Schein.

Die Stürme schweigen, das Feld ist leer,
das Schweigen wiegt so kalt und schwer,
doch in der Tiefe, sanft und klar,
steht neues Leben schon bereit, ganz nah.

Die Bäume tragen nur Knochen noch,
ihr Lied erklingt im Wurzelloch,
und doch, wo jedes Blatt entschwand,
trägt Warten Zukunft in der Hand.

So zeigt der Schlaf, dass Enden sind
kein Abgrund, sondern Muttergrund,
und dass der Kreis der Zeiten spricht:
Kein Tod bleibt Tod, er wird zum Licht.

Mittwoch, 24. September 2025

Das Versprechen

Sie hält ihr Herz wie eine Laterne,
und speist den Docht mit nahen Sterne(n),
sie sagt: „Ich bleibe, auch wenn du schweigst,“
und streckt ihren Mut zu deinem Kreis.

Wo Dunkel seine Flügel bricht,
hält sie den Spalt und trägt das Licht,
sie sammelt Tropfen aus seinem Leid,
und webt daraus schlichte Zärtlichkeit.

Sie spricht den Sternen ein leises „Ja“,
als wär ihm Rettung schon immer nah,
sie glaubt ans Morgen, auch ohne Beweis,
denn Hoffnung ist Wagnis und offenes Gleis.

So legt sie Worte wie Steine im Fluss,
damit sein Schritt den Strudel muss,
und wenn er schwankt, bleibt sie doch still,
weil Liebe nicht fragt, nur tragen will.

Montag, 22. September 2025

Der Schrei

Kein klares Gesicht, nur Schatten im Zug,
die Züge verweht wie Ascheflug,
die Lippen sind Wunden, der Atem dünn,
der Sturm in der Brust will nirgends hin.

Er schreit, doch das Echo verschlingt den Ton,
am Himmel sitzt schweigend ein toter Thron,
das Licht ist müde, die Zeit ist krank,
sein Name zerstiebt wie rostiger Dank.

Die Welt wird hohl wie verlassener Bau,
die Sterne verglimmen im Ruß der Schau,
nur Schatten gehorchen dem müden Schrei,
die Krone der Enden lässt ihn nicht frei.

Und doch in der Kehle, im tiefsten Raum,
ein kleinster Funke, ein unsichtbarer Traum,
er brennt ohne Flamme, er sagt nicht viel,
er bleibt, was bleibt, im fallenden Spiel.