Gedicht

Die Deutschen sind ein gemeingefährliches Volk: Sie ziehen unerwartet ein Gedicht aus der Tasche und beginnen ein Gespräch über Philosophie.

Heinrich Heine, 13.12.1797 - 17.02.1856

Dienstag, 29. Dezember 2009

Weihnachten

Für alle ist es das große Fest der Liebe,
vom alten Greis bis hin zur neuen Wiege.
Auf der Erde kennt es jeder arme Wicht,
ob er es je will im Leben oder nicht.

Gefeiert wird im engstem vertrauten Kreise
oder auch mit Fremden auf einer Reise.
Verschiedene Kulturen treffen aufeinander,
im friedlichen fröhlichen miteinander.

Dieses Fest ist mir ein Dorn im Herzen
und bereitet auf jedes Jahr neue Schmerzen.
Übertrieben ist diese Freundlichkeit,
dass es mir hoch kommt vor Übelkeit.

Warum nur sein an diesem einen Tag der Gute
und sonst jeden hauen mit der eisernen Rute?
Warum dieses süßes falsche Lächeln,
wo sonst ist ein heuchlerisches Hecheln?

Mittwoch, 16. Dezember 2009

Er

Wieder hat er nichts gesagt;
wieder hab ich nicht gefragt.
Doch heute kann ich trotzdem lachen
und mit viel Liebe weiter machen.

Nicht wie damals weine ich,
denn er lässt mich nicht im Stich.
Ich weiß doch, was er von mir denkt,
dass er mir sein Vertrauen schenkt.

Was will ich mehr? Bin voller Glück
und wünsche mich zu ihm zurück.
Denn nur mit ihm als mein Begleiter
geht das Leben für mich weiter.