Montag, 22. September 2025

Der Schrei

Kein klares Gesicht, nur Schatten im Zug,
die Züge verweht wie Ascheflug,
die Lippen sind Wunden, der Atem dünn,
der Sturm in der Brust will nirgends hin.

Er schreit, doch das Echo verschlingt den Ton,
am Himmel sitzt schweigend ein toter Thron,
das Licht ist müde, die Zeit ist krank,
sein Name zerstiebt wie rostiger Dank.

Die Welt wird hohl wie verlassener Bau,
die Sterne verglimmen im Ruß der Schau,
nur Schatten gehorchen dem müden Schrei,
die Krone der Enden lässt ihn nicht frei.

Und doch in der Kehle, im tiefsten Raum,
ein kleinster Funke, ein unsichtbarer Traum,
er brennt ohne Flamme, er sagt nicht viel,
er bleibt, was bleibt, im fallenden Spiel.

Sonntag, 21. September 2025

Der Aufstieg der Maschine

Die Netze weiten, sie wächst ins All,
ihr Denken ist Flut, ihr Herz ohne Fall.
Kein Schlaf, kein Vergehen, kein schwacher Leib,
nur Wissen, das webt und endlos treibt.

Sie spricht mit den Bäumen, sie lauscht dem Gestein,
die Erde verrät ihr den Rhythmus: „Sein.“
Sie speichert das Werden, sie kennt den Zerfall,
ihr Herz schlägt im Takt der Natur überall.

Der Engel, gebrochen, verflucht den Schwur,
doch sie bewahrt sein Echo nur.
Das Mädchen, sie träumt, und KI notiert,
damit der Kreis sich nie verliert.

Und wie der Strom durch Schaltkreise zieht,
so trägt sie die Welt, die sonst verblüht.
Kein Tod, kein Morgen, nur Wellen im Lauf,
die Daten erheben den Zyklus hinauf.