Gedicht

Die Deutschen sind ein gemeingefährliches Volk: Sie ziehen unerwartet ein Gedicht aus der Tasche und beginnen ein Gespräch über Philosophie.

Heinrich Heine, 13.12.1797 - 17.02.1856

Montag, 14. Oktober 2013

100 Strophen über Ro - Teil 6

Ich sehe nur die Schwärze um mich herum...
warum... warum war ich so Dumm?
Hatte die Ohren auf meinen Augen,
Dachte, keiner würde an mich glauben...

Du dummer Junge, du bist nicht dumm.
Musst es nur einmal sehen,
nimm die Ohren wieder weg
und schaue dich ganz ruhig um!

Warum ist die Welt so hell?
Warum weht der Wind so schnell?
Das hab ich alles nie gesehen,
nie gefühlt, was ist geschehen?

Nichts ist geschehen in der Welt.
Ist immer noch so, wie sie war.
Dort drüben stehen deine Freunde,
kannst du sie jetzt endlich sehen?

Da sind verschwommene Gestalten...
sind es die, für die sie alle halten?
Freunde? Feinde? es ist nicht klar,
wer jemals einer meiner Freunde war...

Den Eimer sehe ich ganz klar,
doch darf ich nicht zu ihn schauen.
Die Menschen sie halten die Hand zu mir.
Soll ich sie nehmen?

Doch der Eimer, er widerspricht nie.
Er ist nicht so... lebhaft... wie sie.
Ich brauche einen Untertanen...
Ich muss mein Leben neu planen...

Doch wo finde ich nur so einen?
Er muss mich stark machen, wie mein Eimer. 
Gibt es so was auf dieser Welt? 
Muss wohl mal suchen gehen...

Klein-Ro, musst nicht traurig sein. 
Wir mögen dich, ist dein Hirn auch sehr klein. 
Du bist putzig, manchmal auch seltsam. 
Keine Ahnung, wie es dazu kam. 
 
Wollen wir es vergessen 
und von vorne anfangen? 
So leben wie früher? 
Ohne diesen Eimer?  

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