Gedicht

Die Deutschen sind ein gemeingefährliches Volk: Sie ziehen unerwartet ein Gedicht aus der Tasche und beginnen ein Gespräch über Philosophie.

Heinrich Heine, 13.12.1797 - 17.02.1856

Montag, 24. November 2008

Mein Engel

Jede denkende Kreatur erzittert, wenn sie vernimmt meinen Namen.
Was wissen sie von der kalten Leere, die zerfrisst mir das Herz,
sie beherrscht meinen Geist und bereitet mir ewig Schmerz
und sie kennt kein Erbarmen.

Ich habe all das, was ich jemals begehrte:
Ruhm, Geld und Macht,
das jedenfalls habe ich gedacht.
Doch eines mir das Schicksal verwehrte.

Kein Frieden ist mir vergönnt;
Alles besteht nur aus Lug
und Selbstbetrug.

Was ist aus mir geworden?
Kein Mensch mehr, nur noch totes Fleisch,
ein Wesen, dessen Seele schon lange gestorben.

Dennoch sind Gefühle tief in mir,
nicht zu beschreiben und doch so vertraut.
Lang ist es her, doch immer noch zieht es mich zu Dir.

Schon das erste Mal, als ich Dich sah,
wie eine Offenbarung, ein Licht in tiefster Nacht,
die wunderschöne junge Frau mit dem langen braunen Haar.

Ich glaube immer noch: es war eine Fügung der Macht.
Wir zwei, zusammen, in ewiger Liebe, das war mein Ziel.
Und doch habe ich so viel Leid über Dich gebracht ...

Verzeih mir!
Mein Engel!



Der Verfasser ist mir unbekannt, ich wäre dankbar wenn mir jemand sagen kann von wem es ist.

Sonntag, 16. November 2008

Der einsame Held (2)

Er stand einsam an einem Fluss,
neben ihn setzte sich eine Taube nieder.
Ein Schmetterling nahm auf seiner Schulter platz.
Die Sonne streichelte sein Gesicht.

Die Welt um ihn herum schien glücklich,
alles wirkte so friedlich,
alles wirkte so klar,
doch war es nur ein Wunsch.

In seinem inneren brodelte es.
Ein Höllenfeuer zehrte an ihm.
Seine Gedanken waren nur, auf einen punkt fixiert.
Die Taube flog weg.

Er ballte seine Faust,
Seine Gedanken kreisten immer mehr.
Sie nährten das Feuer.
Der Schmetterling flog weg.

Das Feuer übernahm sein ganzen Körper.
Er konnte an nichts anderes mehr denken,
der Durst wurde immer stärker.
Die Sonne verdunkelte sich.

Er war umgeben von einer eisigen Kälte,
doch in ihm war reine Leidenschaft.
eine Leidenschaft vom Feuer genährt.
Der Fluss hörte auf zu fließen.

Du & Ich

Es ist egal wo wir auch verweilen,
denn Liebe misst man nicht in Meilen.
In unseren Herzen sind wir immer eins,
denn wir können sagen "du bist meins".

Ich finde kein passendes Wort für dich,
genauso wie du auch keins hast für mich.
Es müsste erst neu erfunden werden,
dass ausdrückt unser alle Begierden.

Mit meinen Händen will ich dich tragen,
selbst in dunklen Zeiten werde ich es wagen.
Dafür gibst du mir eine Schulter zum anlehnen,
wo ich verliere meine ganzen Pechsträhnen.

Ich genieße deine ganz stillen Worte,
sind sie doch von besonderer Sorte.
Lese sie in deinen braunen Augen,
weis ich doch, dass ich ihnen kann glauben.

Samstag, 15. November 2008

Der einsame Held (1)

Er stand auf dem Schlachtfeld.
Er war umgeben von Landsleuten.
Er war umgeben von Feinden.
Er war umgeben von Gevatter Tod.

Ein Pfeil traf ihn in die Brust,
eine Welle des Feuers durchzog ihn.
Er war umgeben von Schmerz.
Er kämpfte weiter!

Ein zweiter Pfeil traf ihn,
eine weiter Welle breitete sich aus.
Er hörte einen Vogel zwitschern.
Er kämpfte weiter!

Ein dritter Pfeil durchbohrte ihn.
Er fühlte keinen Schmerz mehr,
sein inneres war wie leer gefegt.
Er kämpfte weiter!

Ein vierter Pfeil durchstieß sein Herz.
Die Welt um ihn verschwamm,
sein Körper wollte aufgeben.
Er kämpfte weiter!

Ein fünfter Pfeil kam auf ihn zu.
Es wurde dunkel,
alles war schwarz um ihn.
Sein Kampf war zu Ende.

Die Feinde stiegen über ihn drüber.
Die Landsleute stiegen über ihn drüber.
Sie beachteten ihn nicht mehr,
hatten ihn einfach vergessen!

Vergessen wie sehr er ihnen geholfen hatte.
Vergessen waren seine vielen Taten.
Vergessen war sein großes Leben.
Vergessen das er für sie gestorben war.

Als er noch lebte, waren sie bei ihm,
begleiteten ihn auf schritt und tritt.
Doch nun war er Tod
und sie kehrten ihm den Rücken zu.

Freitag, 7. November 2008

Schweigen

Ich sitze in einer Zwickmühle.
Du battest mich zu Schweigen,
sollte es dir auch Versprechen.
Ich ging in diese Zwickmühle.

Mein Verstand sagte mir nein,
er schrie mich regelrecht an.
Wusste er, dass er helfen muss,
aber der Preis dafür ist hoch.

Versuche ich dich zu retten,
setzte ich alles aufs Spiel,
was ich bis jetzt schaffte
und verliere dich womöglich.

Verlieren möchte ich dich nicht.
Möchte die Freundschaft erhalten,
auch wenn alles sagt rede mal.
So werde ich für dich Schweigen.

Montag, 3. November 2008

Du wolltest ja nicht hören!

Ich bat dich ganz höfflich es zu lassen,
die alte Sache auf sich zu belassen.
Doch du wolltest einfach nicht hören,
mein Zorn soll nun dir allein gehören.

Vorm schwarzen Richter stehst du nun
fragst dich: was soll ich nur tun?
Dachtest wohl nie ich mache ernst.
Verspielt hast du deine große Gunst.

Deine kleinen und großen Beleidigungen
durchbrachen nie die inneren Verteidigungen.
Sie waren einfach nur Schall und Rauch,
ja so ist nun mal bei mir der Brauch.

Nun löffle mal selbst die salzige Suppe aus.
Zerquetschen werde ich dich wie eine Laus!
Die Lust zum spielen hast du in mir geweckt,
meine weiße Weste ist schon ganz blutbefleckt.

Auf der seelischen Ebene wolltest du mich niederschlagen,
nun werde ich deinen Körper langsam zerschlagen!
Der Racheengel ist wieder auf seinen Wegen,
Fleischbrocken werden nun vom Himmel regnen.

Enden sollte es eigentlich auf eine andere Weise,
doch nun nimmt das Schicksal diese seltsame Reise.
Wie es weiter geht, könnt ihr euch sicher denken,
will mich nicht weiter für euch verrenken.