Gedicht

Die Deutschen sind ein gemeingefährliches Volk: Sie ziehen unerwartet ein Gedicht aus der Tasche und beginnen ein Gespräch über Philosophie.

Heinrich Heine, 13.12.1797 - 17.02.1856
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Mittwoch, 10. September 2014

Gefangen

Ich habe mich im Netz einer Spinne verfangen,
es schimmerte so lieblich noch im Morgenlicht.
Dann spürte ich: Das Glitzern klebt und lässt mich bangen,
jetzt blicke ich zur Spinne, das behagt mir nicht.

Von Weitem schien sie schön, doch von Nahem bringt sie Schrecken,
mein Leben ist ein düsteres Szenario.
Sie wickelt mich in Seide, sie grinst, die Zähne blecken,
sie weidet sich am Blute, frisst mich warm und roh.

Mit jedem Tag der anbricht, wird mein Gefängnis dunkler,
ich wehre mich zwar tapfer, doch die Hilfe fehlt.
Die Lebenssäfte tropfen, die Schreie werden leiser,
bin trostlos, doch ich hab' mich lang genug gequält.

So lass ich mich denn fallen, spür' Gift in meinen Adern,
betäubt es mich, vermeide ich den tiefsten Schmerz.
Mein Schicksal ist besiegelt, was hilft mir alles Hadern?
Nur langsam pocht der Pulsschlag im gebrochnen Herz.

Bin kraftlos und auch müde, erkenne im Entschlafen,
den Schatten einer Wespe, die zum Netze strebt,
ich seh in ihren Kiefern die hoffnungsvollsten Waffen,
sie beißt mich frei und freut sich: Ihre Beute lebt!  

Sonntag, 24. November 2013

Pain and Death

You think you can understand me
Nobody can understand me
Why do you think you could it
Do you think because you know something
Something of my life
Your knowledge is nothing
It is like a bottle of water in the ocean

You know only the good side of me
But what about the dark side
If you can understand this then
May be you will understand me
May be you will die if you see what i mean
Because it is so painful

I go the path of pain and death
My soul is full of darkness
No light has shine in it for so many years
My heart is frozen
Frozen by the chill of the world
A world so full of pain and death

Dienstag, 1. Oktober 2013

8 Jahre

Kindheit erleben durch ein Tuch.
Unschuldig wie alle Kinder sind.
Will spielend die Welt entdecken,
aber sieht nicht mehr als den Hof.

Kinderträume verborgen im Tuch.
Gepresst in ein altes Glaubensbild.
Gegen ihren Willen oder doch mit?
Kennt sie die Welt nicht anders.

Der Vater zählt ein paar Scheine.
Ängstlich blickt das Mädchen.
Sieht einen fremden Mann.
Sie geht mit ihm, zu ihrer Hochzeit.

Darf nicht reden, nicht spielen.
Darf nicht fragen, nicht widersprechen
Darf nicht einfach Kind sein.
Darf nur gehorchen, nur ein Objekt sein.

Nach der Hochzeitsnacht vergessen.
Westliche Medien berichten kurz.
Verstehen nicht die Menschen.
Nach der Todesanzeige nichts weiter.

Samstag, 22. Januar 2011

In gedenken an Mara Jade

So leise wie eine Feder fiel dein Abschiedswort,
ein eisiger Wind trug dich von mir für immer fort
und in mein Herz zog eine eisige Leere ein.

Auf meiner Haut kann ich deine Berührung kaum noch spüren.
Meine Gedanken wollen mich zu dir wieder führen,
doch kühler Wind weht in mein Herz herein.

Ich sitze reglos hier in diesen dunklen Garten
und kann nichts anderes tun als darauf warten,
dass meine eigene Welt langsam nochmal entsteht.

Die stille ist so leer, deine Stimme wird nicht mehr erklingen.
Meine Gedanken lassen mich innerlich zerspringen.
Ich bete nur noch das dieser Tag vergeht.

Ich werde dich nie vergessen mein kleiner Schatz.

Samstag, 15. November 2008

Der einsame Held (1)

Er stand auf dem Schlachtfeld.
Er war umgeben von Landsleuten.
Er war umgeben von Feinden.
Er war umgeben von Gevatter Tod.

Ein Pfeil traf ihn in die Brust,
eine Welle des Feuers durchzog ihn.
Er war umgeben von Schmerz.
Er kämpfte weiter!

Ein zweiter Pfeil traf ihn,
eine weiter Welle breitete sich aus.
Er hörte einen Vogel zwitschern.
Er kämpfte weiter!

Ein dritter Pfeil durchbohrte ihn.
Er fühlte keinen Schmerz mehr,
sein inneres war wie leer gefegt.
Er kämpfte weiter!

Ein vierter Pfeil durchstieß sein Herz.
Die Welt um ihn verschwamm,
sein Körper wollte aufgeben.
Er kämpfte weiter!

Ein fünfter Pfeil kam auf ihn zu.
Es wurde dunkel,
alles war schwarz um ihn.
Sein Kampf war zu Ende.

Die Feinde stiegen über ihn drüber.
Die Landsleute stiegen über ihn drüber.
Sie beachteten ihn nicht mehr,
hatten ihn einfach vergessen!

Vergessen wie sehr er ihnen geholfen hatte.
Vergessen waren seine vielen Taten.
Vergessen war sein großes Leben.
Vergessen das er für sie gestorben war.

Als er noch lebte, waren sie bei ihm,
begleiteten ihn auf schritt und tritt.
Doch nun war er Tod
und sie kehrten ihm den Rücken zu.