Gedicht

Die Deutschen sind ein gemeingefährliches Volk: Sie ziehen unerwartet ein Gedicht aus der Tasche und beginnen ein Gespräch über Philosophie.

Heinrich Heine, 13.12.1797 - 17.02.1856

Donnerstag, 18. Juli 2013

kein Leben (Freund)

du bleibst einfach da
wo andere längst gehen
und mich verlassen haben
scheinst du anders zu sein

finde keine Worte
habe Angst das du
dann weg gehst
wie die Anderen

möchte dich nicht
damit belasten
sollst nicht leiden
wie ich es tue

aber du sagst es ist okay
ich darf darüber reden
wann ich es möchte
du wirst dann zuhören

kann ich dir so sehr vertrauen
hatte es schon einmal getan
und wurde dann von ihr verraten
möchte das nicht noch einmal

du bist ja immer noch da
solange war es noch keiner
ich verstehe dies nicht
wer bist du nur

Dienstag, 16. Juli 2013

kein Leben (Anfang)

einst gab es mal
ein kleines braves Mädchen
welches sehr glücklich war
mit ihren zwei Geschwistern

ich bin Schuld
das sie gestorben ist
obwohl es eine andere war
die ihr das leben abnahm

ich bin Schuld
das ihr geschieden seit
obwohl es eure Entscheidung war
die ich nie wollte haben

ihr gebt mir Schuld
an jeden eurer Fehler
machte mein Leben zur Hölle
nur damit eures besser ist

ich will so nicht mehr Leben
die Last auf meinen Schultern
sie ist zu schwer geworden
habe Angst noch was zu tun

denke viel über den Tod nach
er scheint das einzige zu sein
was noch Richtig zu sein scheint
in meinen jungen kleinen leben

stehe ganz kurz davor
die Grenze zu überschreiten
und allen mein Rücken zu kehren
aufhalten wird mich ja keiner

das kleine Mädchen tief in mir
ist ja schon lange verschwunden
dank euch ihr liebe Eltern
wollt ihr den Rest auch noch nehmen

der Wille zu leben er ist gebrochen
kann das nicht mehr lange ertragen
all diese vielen Schmerzen
die mich nur noch plagen

will in das Reich der Toten
dort erscheint mir alles so schön
kann wieder bei meinen lieben sein
und muss nicht mehr so leiden

mache mich auf den weg zur Grenze
keiner versucht mich aufzuhalten
treffe auf meinen weg einen Grenzgänger
ein seltsamer Typ scheint er zu sein

er sagt ich solle wieder leben
und mein Glück anderswo suchen
würde ihm ganz gerne glauben
doch ich bin so schwach

er weicht nicht mehr von meiner Seite
steht zwischen mir und meinen Ziel
warum will er nur dass ich noch lebe
er kennt mich doch überhaupt gar nicht

meine eisernen Mauern um meine Seele
sie beginnen langsam zu zerbrechen
wie macht er das nur mit mir
was will er damit erreichen

er sagt mir ich solle durchschauen
durch den kleinen Spalt
ich sehe ein kleines Mädchen
wie es lacht und glücklich ist

plötzlich bleibt er still stehen
weiter kann er nicht mit mir gehen
wenn ich rüber will kann ich dies nun
oder ich gehe mit ihm wieder zurück

der Weg zurück er wird schmerzlich
aber er wird an meiner Seite bleiben
und versuchen mir den Schmerz zu nehmen
und die Mauer ganz zu öffnen

was soll ich jetzt nur tun
weiter gehen in den Tod wie bisher
oder meinen letzten Mut nehmen
und mit dem Fremden gehe