Gedicht

Die Deutschen sind ein gemeingefährliches Volk: Sie ziehen unerwartet ein Gedicht aus der Tasche und beginnen ein Gespräch über Philosophie.

Heinrich Heine, 13.12.1797 - 17.02.1856
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Dienstag, 6. Januar 2009

Prüfung

Seit Jahren sitze ich schon hier
und doch sind es nur Minuten.
Mein Puls ist jenseits aller Grenzen.
Mein Kopf ein Bombentestgebiet.

Die Tür geht nun endlich auf.
Meine Schritte sind schwer.
Bekomme nun meine schöne Frage
und muss in einen anderen Raum.

Hab etwas zeit zum vorbereiten,
doch sie fließt mir einfach davon.
So sitz ich vor der klasse Frage.
Wo ist nur die Menschlichkeit?

Die Tür geht nun wieder auf.
Die Zeit ist rum, ach du schreck.
Meinen Puls fühle ich nicht mehr.
Mein Herz liegt schon in der Hose.

Setze mich auf den kleinen Holzstuhl.
Die ersten Worte sind noch zaghaft,
doch dann haben sie sich gefangen.
Der erste Teil ist nun geschafft.

Der zweite Teil folgt sogleich.
Abgründe klaffen immer mehr auf.
Wie können sie nur so was fragen?
Als ob sie wüssten was ich kann.

Der super GAU ist nun auch noch da.
Ein schwarzes Loch macht sich breit,
saugt mein ganzes Wissen in sich hinein.
Das darf doch wohl nicht wahr sein.

Den letzten Rest der mir bleibt, ich halt in fest,
Die zeit geht mir durch die Lappen,
sie ist nun rum, es ist aus für mich.
Muss wieder den Raum verlassen.

Das arme Herz hört auf zu schlagen.
Mir wird klar, es war der reinste Mist.
Die Zeit wird wieder endlos für mich.
Die Tür geht auf zum letzten mal.

Sie fangen an zu reden,
sagen mir meine Fehler.
Ich wusste es doch,
nun ist es aus und vorbei.

Mein Herz es beginnt zu schlagen.
Hab ich richtig gehört was sie sagen?
Ich hab bestanden, kann es nicht glauben.
Mit einen lächeln verlasse ich diesen Ort.