Gedicht

Die Deutschen sind ein gemeingefährliches Volk: Sie ziehen unerwartet ein Gedicht aus der Tasche und beginnen ein Gespräch über Philosophie.

Heinrich Heine, 13.12.1797 - 17.02.1856

Mittwoch, 17. September 2008

Tanz in der Nacht

die Nacht erwacht wieder zu neuem Leben
ich breite meine schwarzen Flügel aus
ein kalter Wind umspült mich sanft
mein weißes Haar schimmert im Mond

der Mondschein bricht sich im Wasser
lässt meine blauen Augen strahlen
denn sie sahen das reine Weltenglück
das es mal gab vor einer langen Zeit

ich bin kein Engel von gottes Hand
komme doch aus einem menschen Herz
er schenkte mir das Glück der Freiheit
bevor er diese Welt verlassen musste

jede Nacht tanze ich allein für ihn
auf das er für ewig glücklich ist
denn sein Glück ist auch das meine
der Mond strahlt im Feuer meines Herzen

Engel

Nur ein Engel kann einen Engel finden,
welcher sich möchte an ihn binden.
Zusammen wollen sie die Welt bereisen,
sie kennen lernen auf alle Arten und Weisen.

Die Liebe wollen sie hinaus tragen
und mit ihr auch alles wagen.
In jede Ecke sollte sie kommen,
bis der letzte davon ist benommen.

Wie Pech und Schwefel waren sie zusammen,
auch wenn sie um die Wette mal rannen.
Am Ende gewannen immer wieder beide,
waren sie für andere eine Augenweide,
war doch der Preis, ein Herz aus feinster Seide.

Durch den Mondschein gingen sie hindurch
und gestanden ihre Liebe zwischendurch.
Sie dachten an die große und kleine Liebe,
die nicht mal nehmen konnten viele Diebe.