Gedicht

Die Deutschen sind ein gemeingefährliches Volk: Sie ziehen unerwartet ein Gedicht aus der Tasche und beginnen ein Gespräch über Philosophie.

Heinrich Heine, 13.12.1797 - 17.02.1856

Samstag, 25. Oktober 2008

Der Junge

Was ist das nur für ein Junge,
der da sitzt mit einem Lächeln?
Er strahlt eine große Ruhe aus.
So kenne ich ihn seit Anfang an.

Habe ihn noch nie Weinen sehen,
auch wenn ich weis von ihm,
dass er schon oft geweint hat.
Doch egal wie oft, er lächelt.

Ich kann ihn nicht verstehen.
Ob er sich selbst versteht?
Ich weis es einfach nicht,
er lächelt einfach nur weiter.

Man schlug ihn innerlich,
doch er verzieh ihnen einfach
und verlor nicht sein Lächeln.
Warum macht er das nur?

Man rammte ihm ein Dolch ins Herz.
Er ging dabei hart zu Boden,
doch er stand wieder auf
und lächelte in die Menge.

Viele glühende Nadeln sollten folgen.
Seine Seele ein einziger Trümmerhaufen,
aber sein Lächeln hielt ihn zusammen.
Woher nimmt dieser Junge nur die Kraft?

Gott verdammt noch mal er soll aufhören!
Er soll endlich zerbrechen daran
und nicht mehr so lächeln,
das ist doch nicht mehr Normal.

Dieser Junge verraten und betrogen,
von vielen und von wenigen.
Ergibt er sich dennoch nicht dem Zorn,
sondern bleibt einfach er selbst und lächelt.

Ich verstehe nicht woher er die Kraft nimmt.
Ich verstehe nicht warum er so Nett ist.
Ich verstehe nicht wieso er nicht zerbricht.
Ich verstehe nicht was andere gegen ihn haben.

Er ist doch so nett zu der Welt,
viel zu nett finde ich persönlich.
Ist sie es doch zu ihm kaum,
aber er lächelt nur und verzeiht.

Was ist das nur für ein Junge,
den ich da sehe vor mir.
Ich lächele ihn freundlich an
und er reicht mir seine Hand.

1 Kommentar:

  1. ich find es schön, das ich nicht die einzigste bin die so ist...
    unser schicksal teilen wir echt^^

    AntwortenLöschen