Gedicht

Die Deutschen sind ein gemeingefährliches Volk: Sie ziehen unerwartet ein Gedicht aus der Tasche und beginnen ein Gespräch über Philosophie.

Heinrich Heine, 13.12.1797 - 17.02.1856

Freitag, 18. Oktober 2013

100 Strophen über Ro - Teil 10

Ro, vertrau uns nur dies eine Mal... 
zwar scheint es wie eine Qual, 
doch du wirst sehen, wir meinen es gut. 
Es wird dir helfen, habe nur Mut! 
 
Der Mut, er ist im Eimer. 
Möchte nicht noch mehr falsch machen. 
Seid ihr euch da ganz sicher bei dem? 
Kann es wirklich helfen? 
 
Sorge dich nicht, sondern fang an zu verändern! 
Fang bei dir an, befrei dich aus den Bändern! 
Unsere Unterstützung ist dir sicher. 
Hör nicht auf fremdes Gespött und Gekicher! 
 
Aber ihr spottet doch auch über mich... 
habe Angst mein Kleid zu verlieren 
und damit alles, was ich habe. 
Verstehen kann ich es immer noch nicht. 
 
Doch vielleicht sollte ich einen Blick wagen, 
mich nicht länger über mein Leid beklagen... 
Ja, ich gehe einen Schritt zu auf die Freunde! 
Mit jedem Schritt kommt etwas mehr Freude... 
 
Mit jeden Schritt zu ihnen 
kommen sie zu mir. 
Sie sind immer noch da, 
wie wo ich die Augen verschloss. 
 
Sie breiten ihre Arme aus... 
Ist es ein Neuanfang? Oder endgültig aus? 
Sie lächeln, lächeln mich an. 
Ich weiß, dass ich ihnen vertrauen kann. 
 
Doch vertrauen sie auch mir? 
Dieses Lächeln, es ist so freundlich! 
Will es wieder wagen 
und falle in eure Arme. 
 
Endlich... wir haben uns wieder. 
Zurück bleibt der Eimer, du siehst ihn nie wieder. 
Wir haben dich wieder und halten dich fest, 
wenn du uns dich festhalten lässt. 
 
Bei euch fühle ich mich wohl, 
hier habe ich meinen Spaß. 
Kann tanzen, singen und lachen. 
Danke, dass ich euch hab.

Donnerstag, 17. Oktober 2013

100 Strophen über Ro - Teil 9

Was kannst du nicht verstehen? 
Dass wir nicht in deinen Fußstapfen gehen? 
Dass wir helfen, wo es nötig ist? 
Selbst dem größten Egoist? 
 
Die Welt, sie ist so sonderbar. 
Ich mache alles falsch, ihr bleibt. 
Ich gehe weit weg, ihr bleibt. 
Ich denke nur an mich, ihr bleibt. 
 
Du bist ein Buch mit 7 Siegeln. 
Wie nur kann man dich entriegeln? 
Keiner versteht dich, klagst du herum. 
Wie sollen wir verstehen? Du bleibst immer stumm... 
 
Ich rede nur ungern über mich. 
Das Schloss am Mund, es ist starr. 
Den Schlüssel hab ich längst verloren. 
Keiner kann mich verstehen, nicht einmal ich. 
 
Ach Ro... Du und dein Selbstmitleid. 
Trägst es, wie ein altes Kleid. 
Was hat dich dazu getrieben? 
Wo ist dein wahres Ich geblieben? 
 
Das alte Kleid, es gefällt mir, 
passt es doch wie angegossen. 
Mein altes Ich, es ist darunter. 
Komm nicht ran, das Kleid bleibt dran. 

Doch du willst ein Mann sein 
und steckst dich in ein Kleid rein? 
Oder sollten wir was wissen?^^ 
Ich will den alten Ro nicht vermissen... 
 
Ich bin kein Mann, schon lange mehr. 
Der Eimer sollte es mir geben, 
doch wurde das Kleid nur enger, 
bekomme kaum noch Luft. 
 
Wir schneiden es auf, 
befreien dich daraus. 
Du kannst atmen und leben, 
siehst Wein auf jungen Reben. 
 
Wie könnt ihr es wagen? 
Mein schönes Kleid zerstören! 
Ich bin doch das Kleid! 
Und das Kleid ist ich!