Gedicht

Die Deutschen sind ein gemeingefährliches Volk: Sie ziehen unerwartet ein Gedicht aus der Tasche und beginnen ein Gespräch über Philosophie.

Heinrich Heine, 13.12.1797 - 17.02.1856

Freitag, 7. November 2008

Schweigen

Ich sitze in einer Zwickmühle.
Du battest mich zu Schweigen,
sollte es dir auch Versprechen.
Ich ging in diese Zwickmühle.

Mein Verstand sagte mir nein,
er schrie mich regelrecht an.
Wusste er, dass er helfen muss,
aber der Preis dafür ist hoch.

Versuche ich dich zu retten,
setzte ich alles aufs Spiel,
was ich bis jetzt schaffte
und verliere dich womöglich.

Verlieren möchte ich dich nicht.
Möchte die Freundschaft erhalten,
auch wenn alles sagt rede mal.
So werde ich für dich Schweigen.

Montag, 3. November 2008

Du wolltest ja nicht hören!

Ich bat dich ganz höfflich es zu lassen,
die alte Sache auf sich zu belassen.
Doch du wolltest einfach nicht hören,
mein Zorn soll nun dir allein gehören.

Vorm schwarzen Richter stehst du nun
fragst dich: was soll ich nur tun?
Dachtest wohl nie ich mache ernst.
Verspielt hast du deine große Gunst.

Deine kleinen und großen Beleidigungen
durchbrachen nie die inneren Verteidigungen.
Sie waren einfach nur Schall und Rauch,
ja so ist nun mal bei mir der Brauch.

Nun löffle mal selbst die salzige Suppe aus.
Zerquetschen werde ich dich wie eine Laus!
Die Lust zum spielen hast du in mir geweckt,
meine weiße Weste ist schon ganz blutbefleckt.

Auf der seelischen Ebene wolltest du mich niederschlagen,
nun werde ich deinen Körper langsam zerschlagen!
Der Racheengel ist wieder auf seinen Wegen,
Fleischbrocken werden nun vom Himmel regnen.

Enden sollte es eigentlich auf eine andere Weise,
doch nun nimmt das Schicksal diese seltsame Reise.
Wie es weiter geht, könnt ihr euch sicher denken,
will mich nicht weiter für euch verrenken.