Gedicht

Die Deutschen sind ein gemeingefährliches Volk: Sie ziehen unerwartet ein Gedicht aus der Tasche und beginnen ein Gespräch über Philosophie.

Heinrich Heine, 13.12.1797 - 17.02.1856

Freitag, 30. Januar 2009

Schuld

Ja ich bin scheinbar Schuld an allem,
was du mir jetzt nun so vorwirfst.
Du bist ja immer ach so riesig toll
und ich bin nur ein kleiner Witz.

Ich bin Schuld, dass ich dir geantwortet habe.
Ich bin Schuld, dass du lachen konntest.
Ich bin Schuld, dass ich dir zu gehört habe.
Ich bin Schuld, dass ich dich Freund nannte.

Ich nehme wirklich alle Schuld auf mich,
so bin ich nun mal und werde es bleiben.
Egal was andere sagen oder denken werden,
es ist und bleibt mein großes Leben.

Ich bin Schuld, dass du dies nicht verstandst.
Ich bin Schuld, dass ich deine Bitte annahm.
Ich bin Schuld, dass ich so war, wie ich bin.
Ich bin Schuld, weil ich Schuld bin, dank dir.

Deinen letzten Wunsch werde ich dir erfüllen
und mit einem lächeln an dir vorüberziehen.
Weiß ich doch mit Sicherheit eins genau,
ich bin nie an allem Schuld ganz alleine.

Du bist Schuld, dass du nie was sagtest.
Du bist Schuld, dass es so weit kam.
Du bist Schuld, weil du es wusstest.
Du bist Schuld, dass ich Schuld bin.

Ich bin nicht so wie du oder die anderen,
drum werde ich dir deine Schuld vergeben.
Denn im herzen wirst du immer eins bleiben,
eine Freundin die ich zu schätzen gelernt hatte.

Mittwoch, 28. Januar 2009

kleine Träne

Eine kleine einzelne Träne,
geboren in der Finsternis,
gefangen gehalten von dir,
will sie in die Freiheit raus.

Die Mauer bekommt Risse.
Es bildet sich ein Spalt,
aus dem die kleine Träne
nun endlich rauskommt.

Ihr Weg nach draußen,
hat sie jetzt genommen.
Vorbei am einsamen Herzen,
hoch in ihre große Freiheit.

Am Auge ist sie angekommen.
Kann nun die Freiheit sehen.
Nichts scheint da zu sein,
was sie noch aufhalten wird.

Sie rennt über die Wange.
Springt in ihre Freiheit,
auf die solange wartete.
Das Warten hat ein Ende.

Der Fall, er dauert lange.
Die Sonne scheint auf sie,
bricht sie in alle Farben,
wie einen großen Diamanten.

Sie zerplatzt am Boden,
in tausende kleine Tröpfchen,
welchen einen Regenbogen
in die Luft zauberten.

Für diesen kleinen Moment
ist sie vollkommen frei.
Fühlt sich leicht wie eine Feder
und verschwindet im Nichts.

Zweifel

Überall sind sie aufgetaucht,
da wo ich sie gar nicht brauch.
Geht es weder vor noch zurück.
Es ist einfach nur verrückt.

Wem kann ich noch vertrauen?
Auf wen kann ich noch bauen?
Wo ist das Licht im Dunkeln?
Hör die Zweifel leise munkeln.

Sie zerfressen meine Seele
und springen mir an die Kehle.
Mein Blick ist stark getrübt,
selbst von ihm werde ich belügt.

Wie wird das nur für mich enden?
Kann sich das Blatt noch wenden?
Er begleitet mich auf meiner Reise,
wo ich flüstere um Hilfe leise.

Freitag, 16. Januar 2009

Ich wollte doch nur Helfen

Mit dem falschen Fuß stand ich auf,
konnte so recht nichts essen mehr.
Ich genoss die Ruhe für meine Seele,
tat diese mir doch ein wenig gut.

Um etwas Hilfe wurde ich gebeten.
Hatte so wieder etwas zu tun,
in meiner großen Lustlosigkeit.
Machte mich also gleich ans Werk.

Es war schwerer als ich dachte.
Wischte den Schweiß von der Stirn
und ging auf alle Wünsche ein.
Doch war es bei weiten nicht genug.

Die gewonnene Kraft begann zu schwinden.
Verlor wieder den Boden unter mir.
Fiel zurück in mein schwarzes Loch.
Und blickte einfach nur zu dir.

Ich wollte doch nur Helfen,
doch ich bekam keinen Dank.
Ich gab alles was ich konnte
doch war ich dir nicht gut genug.

Leer

Ich fühle mich so leer im Inneren.
Ein Nebel umgibt meine Seele.
Mein Blick geht in die Unendlichkeit,
wo er aber auch nichts findet.

Bin ich schon lange gestorben?
Ich weis es einfach nicht mehr.
Kann mich nicht mehr bewegen.
Kann nicht mehr klar Denken.

Will um Hilfe laut schreien,
doch ich kann nicht mal Flüstern.
Ich spüre wie die Wärme mich verlässt.
Der Körper wird mehr und mehr Eiskalt.

Eine Träne rennt über meine Wange.
Sie brennt wie heißes Feuer.
Ich beginne einfach zu lächeln.
Nun weis ich, dass ich noch Lebe.

Dienstag, 6. Januar 2009

Prüfung

Seit Jahren sitze ich schon hier
und doch sind es nur Minuten.
Mein Puls ist jenseits aller Grenzen.
Mein Kopf ein Bombentestgebiet.

Die Tür geht nun endlich auf.
Meine Schritte sind schwer.
Bekomme nun meine schöne Frage
und muss in einen anderen Raum.

Hab etwas zeit zum vorbereiten,
doch sie fließt mir einfach davon.
So sitz ich vor der klasse Frage.
Wo ist nur die Menschlichkeit?

Die Tür geht nun wieder auf.
Die Zeit ist rum, ach du schreck.
Meinen Puls fühle ich nicht mehr.
Mein Herz liegt schon in der Hose.

Setze mich auf den kleinen Holzstuhl.
Die ersten Worte sind noch zaghaft,
doch dann haben sie sich gefangen.
Der erste Teil ist nun geschafft.

Der zweite Teil folgt sogleich.
Abgründe klaffen immer mehr auf.
Wie können sie nur so was fragen?
Als ob sie wüssten was ich kann.

Der super GAU ist nun auch noch da.
Ein schwarzes Loch macht sich breit,
saugt mein ganzes Wissen in sich hinein.
Das darf doch wohl nicht wahr sein.

Den letzten Rest der mir bleibt, ich halt in fest,
Die zeit geht mir durch die Lappen,
sie ist nun rum, es ist aus für mich.
Muss wieder den Raum verlassen.

Das arme Herz hört auf zu schlagen.
Mir wird klar, es war der reinste Mist.
Die Zeit wird wieder endlos für mich.
Die Tür geht auf zum letzten mal.

Sie fangen an zu reden,
sagen mir meine Fehler.
Ich wusste es doch,
nun ist es aus und vorbei.

Mein Herz es beginnt zu schlagen.
Hab ich richtig gehört was sie sagen?
Ich hab bestanden, kann es nicht glauben.
Mit einen lächeln verlasse ich diesen Ort.